Pfaff und Schlauder: Denkmalgeschütztes Gebäude verfällt
Vandalismus nimmt ständig zu / Keine Lösung in Sicht

Das seit Jahren leerstehende Fabrikgebäude an der Berneckstraße verfällt zusehends. Vandalismus nimmt zu. Und die Eigentümer schauen offenbar weg.
Schramberg. Vor einigen Jahren hatte die Wirtschaftskanzlei HGS aus Singen das Gebäude gekauft. Der Plan, dort eine Unterkunft für etwa 200 Geflüchtete einzurichten, war auch am Widerstand in der Bevölkerung gescheitert. Entscheidend war aber, dass HSG den Vertrag mit dem Landratsamt nicht erfüllen konnte und der Kreis vor fast genau einem Jahr der Mietvertrag gekündigt hatte.

HSG hat daraufhin einen Rechtsstreit mit der Stadt begonnen, weil diese eine sanierungsrechtliche Genehmigung und eine Baugenehmigung verweigert hatte. Ein Widerspruchsverfahren bei Regierungspräsidium Freiburg ruht derzeit. Denn es finden Gespräche mit der Stadtverwaltung über „Nutzungsoptionen“ statt.

Still ruht der Bau
Seit dem Sommer war aus dem Rathaus nichts Neues zu erfahren. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr hat uns bestätigt, dass die Eigentümer des Gebäudes – also HSG – die Stadt über „Ideen für die Nachnutzung des Areals“ informiert hätten. Welche Ideen das sind? Eisenlohr verweist auf HSG, da diese die „Informationshoheit“ hätten. In der Sache gebe es nichts Neues, so ein Sprecher der Stadtverwaltung am Freitag auf Nachfrage der NRWZ.
Immer mehr geht zu Bruch
Seit dem Sommer hat der Vandalismus rings um das Gebäude aber auch im Inneren massiv zugenommen. Seit Monaten brennt in einem Raum Tag und Nacht das Licht. Graffiti an der Seite zum Seilerwegle nehmen zu. Ein Hakenkreuz „ziert“ seit dem Sommer die Wand. Unbekannte haben Glasbausteine und Fenster eingeworfen. Im Innern sammelt sich Müll, das Wasser dringt zum Dach oder durch zerbrochene Fenster ein. Der Zaun zum Gelände ist löchrig wie ein Schweizer Käse.










Darauf angesprochen, teilt Horst Schikorr Mitte September mit, man werde „in der nächsten Zeit vor Ort sein und uns die Situation anschauen. Vorher können wir keine Aussagen treffen.“ Zu den Fragen wegen einer Nachnutzung blieb Horst Schikorr eine Antwort schuldig.
Anfang Oktober hatte die Polizei erstmals über einen 3000-Euro-Schaden an den Fenstern des Gebäudes berichtet.

Weil auch am 6. Oktober das Licht immer noch brannte, die Schäden größer und nicht kleiner wurden, fragte die NRWZ erneut bei HSG/Schikorr an, was die Kanzlei gegen den zunehmenden Vandalismus an dem denkmalgeschützten Bau unternehmen wolle. Eine Antwort steht bis heute aus.
Dafür steht nun ein Fenster zur Berneckstraße hin offen und lädt geradezu zum Einsteigen ein.












